Mein Logo

Was viele ja nicht wissen, ich bin nicht nur Fotografin, ich bin auch gelernte Werbetechnikerin mit dem Schwerpunkt Grafikdesign.

Ich habe 8 Jahre in einer großen Werbetechnikfirma gearbeitet, die in ganz Deutschland unterwegs ist und die Außenwerbeanlagen für große Brauereien wie Inbev (Hasseröder, Becks etc.), Krombacher, Radeberger usw. fertigt und montiert.

Meine Aufgabe war es, diese Außenwerbung zu entwerfen, auch mal für Restaurants, Diskotheken und ähnliches.

Aber dazu erzähl ich auch noch mal ein wenig mehr!

Jetzt wollte ich euch mal erzählen, wie ich mein Logo entworfen habe und was ich mir dabei gedacht habe!

 

Die Farbe

 

Typisch Mädchen wusste ich, dass ich Pink im Logo haben muss...so habe diese zu meiner Hausfarbe gemacht.

"Hausfarbe" heißt, dass die eine Farbe (oder auch mehrere) immer und überall wieder auftaucht, man soll die Farbe sehen und das direkt mit euch in Verbindung bringen. Wie ein "pinker Faden" zieht sich also die Farbe durch meine Visitenkarten, Flyer, Aufkleber, sogar mein Mousepad ist pink :) 

Pink ist einfach so ein Mädchending, und da meine Fotos meist sinnlich sind, in pastelligen Farben möchte ich natürlich auch in erster Linie die weibliche Fraktion ansprechen.

Zu 80% sind es ja auch die Frauen, die schöne Fotos möchten und den Freund dazu überreden, doch endlich mal

tolle Pärchenfotos zu machen. Also spreche ich schon mal die richtige Zielgruppe an.

 

(Mein Freund sagt mir übrigens sehr oft, dass ich so gar nicht "mädchenmäßig" bin...aber in der Farbwahl dann anscheinend doch... :-D )

 

Wenn die pinken Visitenkarten irgendwo ausliegen, fallen die  ins Auge. Ich habe meine Karten beispielsweise  bei "Mehmet" in meiner Heimatstadt Oer-Erkenschwick liegen (der übrigens den besten Döner der Welt macht!), und wenn die Leute dann auf ihren Döner warten und so durch die Gegend gucken, bleibt der Blick dort haften und man nimmt sich eine Karte.


Zumindest mir geht es so, wenn ich irgendwo stehe und warte, durchforste ich immer alle Flyer und Visitenkarten die dort rumliegen...vielleicht ist das aber auch beruftlich bedingt, denn ich anaylisiere immer gleich die Gestaltung und überlege, wie die Schriftarten heißen :-D


Das Logo

Ich habe meinen Namen selbst geschrieben und eingescannt, weil ich dem Logo durch meine Handschrift eine persönliche Note geben wollte. Personen zu fotografieren heißt ja auch, die Personen in intimen Momenten abzulichten. Sie sollen sich bei mir vor der Kamera wohl fühlen, ich möchte mehr die Freundin sein, die z.B. einen Spaziergang begleitet, als die Berufsfotografin die jetzt ein aufwendiges Shooting veranstaltet mit Blitz, Reflektor, Assistent und und und...da fühlt sich kaum noch einer wohl.

Klar war auch, dass mein Logo eine Kamera beinhalten sollte. Vielleicht ein wenig altbacken, oder langweilig würden andere sagen, aber mir war es wichtig, dass man auf den ersten Blick erkennt um was es geht.

Lange habe ich rumgetüftelt, bis ich die Kamera so gezeichnet habe, dass sie mir gefiel. Dezent, nicht zu viele Details die einen erschlagen, sondern geradlinig ohne viel Schnickschnack und schnell zu erkennen.

 

Das "Geradlinige", Dezente, wollte ich wieder ein wenig auflockern, weshalb ich das Herz an den Auslöser der Kamera gesetzt habe. Dieses steht für das Herzblut und die Leidenschaft mit der ich fotografiere und viel Liebe ins Detail stecke. Ich vermittel damit, dass hinter der Kamera am Auslöser eine Person steht mit viel Herz und Einfühlungsvermögen.

Die Kamera samt Herz nutze ich unter anderem auf meinem Briefpapier, auch auf Rechnungen zum Beispiel.

Transparent gemacht und in den Hintergrund gelegt wirkt das sehr edel.

Hier auf meiner Website seht ihr die Kamera auch unten in der Fußleiste. Auf meinen Flyern findet ihr sie auch, genau das gehört zur "corporate identity", dem kompletten Erscheinungsbild nach außen, welches einen hohen Wiedererkennungswert haben sollte.

Mein Ziel ist es, dass jemand, sobald er die Kamera sieht, direkt denkt, ach ja, das ist die Julia!

 

Die Typo


Unter der Kamera und meinem Namen,  als Fundament steht das Wort „Fotografie“ in Versalien (Groß-buchstaben).

Diese habe ich gewählt, um die leichte Unruhe durch die Handschrift wieder aufzuheben und ihr Stabilität zu geben. Den Buchstabenabstand habe ich vergrößert, so dass die Buchstaben wie feste Säulen stehen.
Darunter setzte ich kleiner das Wort „Grafikdesign“.

Ebenfalls in Versalien, gut lesbar, gerade, ohne Schnörkel. Beide in der Schriftart „Gotham“, meiner Hausschrift.

(Hausschrift= wie die "Hausfarbe", immer wiederkehrend im kompletten Erscheinungsbild, "corporate identity")

Die Typo "Gotham" (den Namen finde ich übrigens super, bin nämlich großer Batman-Fan...vielleicht habe ich die Schrift deswegen unbewusst ausgesucht?) gibt es in Ultra, Bold, Medium, Book, Light, Extra Light und ebenfalls in kursiv, so dass ich für jede Gelegenheit das passende Schriftbild habe.


Kurz:

Mein Name in meiner Handschrift und das Herz symolisieren Persönlichkeit und Sympathie.
Zuverlässigkeit und Gewissenhaftigkeit wird durch das „Fundament“ und die „Säulen“, die Schriftzüge "Fotografie" und "Gafikdesign" vermittelt.



Tipp:

Wichtig ist, dass alle Werbemittel, ob online oder nicht, identisch sind. Man sollte eine klare Linie erkennen, der sprichwörtliche rote (bei mir der pinke) Faden, der sich durchzieht.

Egal ob das Facebook-Titelbild, die Website, die Firmenkleidung, die Fahrzeugbeschriftung und sogar die Einrichtung des Studios bzw. der Büroräume oder was auch immer sollte mit einbezogen werden!


Das wirkt sehr professionell und ansprechend. Falls ihr Probleme dabei habt, lasst euch von einem Fachmann bzw. einer Fachfrau unter die Arme greifen! Denn nichts ist schlimmer als schlechte Werbung! 
Wenn z.B. der Flyer selbst zusammen-gebaut ist, Schriftarten nicht zusammen passen, die Farben nicht harmonisieren und alles eher wie eine selbstkreierte Powerpoint-Präsentation wirkt die wir alle aus der Schule kennen, geht das nach hinten los! Zwar kennt sich nicht jeder Kunde mit den Gestaltungsrichtlinien aus, aber jeder sieht unbewusst, ob etwas gut aussieht oder nicht.

Wenn etwas unprofessionell aussieht, werden die Kunden definitiv kein Vertrauen fassen und euch gar nicht erst kontaktieren. Und da ist es wirklich egal um welche Branche es geht.

Da bin ich selbst das beste Beispiel. Ich habe eine Ausstellung im Marketingbüro der Stadt Ascheberg geplant und einen Anbieter für meine Leinwanddrucke gesucht. Da waren viele Seiten, die so unübersichtlich waren und einfach billig aussahen, dass ich mir dachte, dass die bestimmt keine ordentlichen Druckergebnisse liefern, wenn die Seite schon nicht vernünftig aussieht.

Da habe ich lieber den Anbieter ausgwählt, der eine schön strukturierte, aber einfache bzw. benutzerfreundliche Seite hatte. Zwar waren die Preise etwas höher, aber das nimmt fast jeder in Kauf, der ein qualitativ hochwertiges Produkt möchte.



„Wenn die Werbemittel schon laienhaft aussehen, was kann ich dann überhaupt vom eigentlichen Produkt erwarten?“, so der Kunde.

Der erste Eindruck zählt - und für den gibt es keine zweite Chance.


Das hier waren übrigens meine ersten Ideen. Wenn ich das so sehe, bekomme ich schon wieder Lust, an dem Logo zu tüfteln :-D

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